Krematoriums-Angestellte scheinen wenig Trinkgeld zu bekommen. Von wem auch? Ihre unmittelbare „Kundschaft“ hat wenig zu vergeben. Wer tot ist kann nicht mehr bestohlen werden, dachten sich drei Krematoriums-Angestellte in Augsburg und haben nach der Einäscherung übrig gebliebene Goldzähne eingesammelt und verkauft. Strafbar ist das nicht, entschied das Amtsgericht, ihren Job verloren haben die drei trotzdem. Schließlich verkauft die Stadt Augsburg selber die Herzschrittmacher, Prothesen und Hüftgelenke ihrer ehemaligen Bürger, die nach dem Tod verbrannt werden. Die großen „Ersatzteile“ werden vor der Verbrennung herausoperiert. Kleinzeug wie Zahnfüllungen und Schrauben (bei Knochenbrüchen) werden mit in den Ofen geschoben und später weggeschmissen – oder eben von den Mitarbeitern genommen. (Quelle: Süddeutsche)
Mich beschäftigt eine andere Zahnfüllung bei der Leichenverbrennung. Quecksilber (im Amalgam) verdampft bei der Verbrennung vollständig. Pro Leiche können das einige Gramm sein, in ganz Europa einige Tonnen im Jahr. Von 1000 Krematorien in der EU haben weniger als 50 einen speziellen Filter, das meiste gelangt ungehindert in die Umwelt. In Deutschland gibt es keinen Grenzwert für Quecksilber bei der Leichenverbrennung, anders als beispielsweise in der Schweiz oder Großbritannien.
Aber auch Goldzähne sind nicht unproblematisch in Sachen Quecksilber. Gold wird in China, Brasilien und anderen Ländern noch in Flüssen per Hand gewaschen – mithilfe von Quecksilber. Das Quecksilber wird über den Goldsand geschüttet und vermengt sich sofort zu einem Amalgam. Vieles geht auch daneben, vergiftet den Fluss und landet im Meer. Das Amalgam wird dann mit primitivsten Mitteln erhitzt, so dass das Quecksilber verdampft und nur Gold übrig bleibt. Die Goldsucher atmen die Dämpfe ein, aber der Großteil verteilt sich natürlich in der Umgebung und hat drastische Folgen für die lokale Umwelt. Später landet es im Meer und vergiftet die Fische, bzw. die Menschen die Fisch essen.