Symbolik (10) – Der Mob

9. Juni 2008

Quecksilber ist mehr als ein schnödes Element mit der Ordnungszahl 80. Das flüssige Metall umgibt in mancher Hinsicht eine gradezu mystische Aura. Es wird für vielerlei Sinnbilder verwendet, häufig dann, wenn ein Vergleich besonders literarisch sein soll.

Die SZ-Online – nein, nicht die Süddeutsche sondern die Sächsische Zeitung – berichtet in dem Protokoll einer Menschenverbrennung über ausländerfeindliche Pogrome in Südafrika.

Die Gewalt in Südafrika beginnt am 11. Mai, im Township Alexandra. Ein Mob attackiert afrikanische Ausländer, mindestens zwei Menschen sterben. […]

Rasende Männer, bewaffnet mit Macheten, Stöcken und Steinen. Der Mob wütet, bis ihn die Polizisten mit ihren Gummigeschossen auseinander sprengen. Dann hüpfen die Schläger über die Zäune oder flüchten zwischen die Häuser. „Es ist schwer, den Mob zu kontrollieren“, sagt Inspektorin Sasa Lengene. „Du sprengst ihn auseinander, aber Minuten später rottet er sich woanders wieder zusammen.“ Wie eine Kugel Quecksilber aus einem zerschlagenen Fieberthermometer. Sie ist nicht zu fassen. Tippt man sie an, zerspringt sie in viele Tröpfchen, die in alle Richtungen rollen.

56 Tote, 10.000 Menschen auf der Flucht – es ist so absurd, dass Menschen sich so etwas antun. Aber nicht nur in Südafrika, auch in Sachsen sind fremdenfeindliche Nationalisten auf dem Vormarsch.


Illegale Mülldeponien

19. November 2007

Deutschland

Im Landkreis Northeim (Südniedersachsen) hat die Polizei in der vergangenen Woche „unsachgemäß gelagerte selbstentzündliche, brennbare und teilweise hoch giftige Stoffe“ entdeckt. In den ersten beiden Lagerhallen und unter freiem Himmel fanden die Beamten der Technischen Ermittlungsgruppe Umwelt (TEGU) aus Göttingen unter anderem hochkonzentrierte Schwefelsäure, Quecksilber, Formaldehyd, Essigsäure und Kalilauge. Die dritte Halle wird noch untersucht. Viele Gebinde waren nicht oder unzureichend beschriftet. Allein die Lagerung der schätzungsweise 300 Tonnen Sondermüll sei ein eklatanter Verstoß gegen das „Zusammenlagerungsverbot“ bestimmter Chemikalien und Abfälle, teilte die Polizei mit. Ob ein Teil der giftigen Substanzen auch ins Erdreich gelangt ist oder sich Schadstoffe in der Luft ausgebreitet haben, sei bisher noch unklar. Die Gebäude der Firma, der „Gesellschaft für Reststoff und Sonderabfallverwertung“ (GeReSo) aus Einbeck, wurden von der Polizei versiegelt und gegen den Geschäftsführer ein Strafverfahren eingeleitet. Eine Genehmigung zur Lagerung der Chemikalien an dem Ort gab es nicht. Die Hallen stehen in einem Wohngebiet, in 50 Metern Entfernung befindet sich ein Kindergarten. Unklar ist bisher auch, woher die Abfallstoffe stammen (Berichte: Neues Deutschland, PR-inside, Oberhessische Presse).

Kenia

Ungleich größer ist die Müllhalde von Kenias Hauptstadt Nairobi, berichtet die Baseler Zeitung. „Dandora“ wächst jeden Tag um 2000 Tonnen und bedeckt mittlerweile eine Fläche von 30 Hektar. Der Ort gehört zu den 30 schmutzigsten Plätzen der Welt. Die Gesundheit von hundertausenden Menschen ist beeinträchtigt. Auf der Deponie landet nicht nur Müll aus Kenia, sondern auch Elektroschrott aus Industrieländern, die Schwermetalle wie Blei und Quecksilber und viele andere Giftstoffe enthalten.

Kinder nehmen das Blei auf, indem sie die giftigen Dämpfe einatmen oder einfach Dinge vom Boden aufheben. Mit Sorge beobachten Umweltschützer, dass Elektroschrott aus den entwickelten Ländern nach Kenia und in andere afrikanische Länder «abgeschoben» wird – weil das billiger ist, als ihn zu verarbeiten. Richard Kiaka Dimba von der Umweltorganisation «Eco-Ethics International» kritisiert, dass Industriestaaten ihren Elektroschrott häufig sogar unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit entsorgten. Gebrauchte Computer würden als Spenden nach Afrika geschickt, bis zu 20 Prozent davon seien aber unbrauchbarer Schrott. (AFP)

Indien

Spiegel Online berichtete kürzlich über Elektroschrott in Indien, der als „Spende“ oder Gebrauchtware aus den USA und Europa illegal ins Land gebracht wird. Billige Arbeitskräfte zerlegen und verbrennen den Elektromüll, um wertvolle Metalle herauszulösen und bezahlen für einen Hungerlohn mit ihrer Gesundheit. Der internationale Handel von gefährlichen Abfällen ist durch die Baseler Konvention eigentlich verboten. Indien und die EU-Staaten haben das Übereinkommen ratifiziert, die USA noch nicht. SpOn schreibt:

Doch die Kontrolle ist sowieso schwierig. „Der Elektronikabfall kommt durch bewusst falsche Etikettierung ins Land“, sagt Priti Mahesh von Toxics Link. Die Organisation mit Sitz in Neu-Delhi kämpft seit zwölf Jahren gegen die PC-Entsorgung in Indien. Die defekten Computer würden als „neu“ deklariert, als „Gebrauchtware zum Weiterverkauf“ oder, besonders perfide, als Spenden an Hilfsorganisationen und Schulen geschickt, sagt Mahesh. Rund 200.000 Tonnen an Elektronikabfällen seien auf diese Weise im vergangenen Jahr nach Indien verschifft worden. „Mitarbeiter des Zolls haben uns erzählt, dass sie gar nicht die Kapazitäten haben, um die Tausende von Containern zu überprüfen, die täglich in den indischen Häfen ankommen.“

Meine Kontakte zu Toxics Link habe ich ja schon offen gelegt und Priti gleich mal angemailt. Sie schreibt, dass nach sehr groben Schätzungen etwa 30 Prozent des Elektroschrotts aus der EU kommen, 70 Prozent aus den USA. Als Rat für Verbraucher sagt sie:

I think the advice for the European consumers would be to dispose off their end of life equipments to authorised recyclers – regulators have to make sure that the waste collected by recyclers is accounted for and processed in proper way.

Also bitte: 1. nur Elektrogeräte kaufen die man wirklich braucht und 2. ausgediente Geräte zu einem Händler oder zur Stadtreinigung zum Recycling bringen. Und dann kann man nur hoffen, dass die Geräte nicht bei einem „authorisierten Recyler“ wie der GeReSo landen.


Africans say NO to Mercury

29. Oktober 2007

„Afrika sagt NEIN zu Quecksilber.“ Letzte Woche hatten sich 85 Ärzte, Umweltschützer, Gewerkschaftsvertreter und Wissenschaftler in Johannesburg getroffen und die „Johannesburg Mercury in Health Care Declaration“ beschlossen. Angesichts der Umwelt- und Gesundheitsgefahren die von Quecksilber ausgehen, der Entwicklung in der EU und weltweit sowie der Befürchtung, dass Afrika die „Müllhalde“ für anderswo verbotene Messinstrumente wird, fordern die Unterzeichner eine quecksilberfreie Gesundheitsversorgung, sowie eine Infrastruktur für eine sichere Entsorgung von Quecksilber. Die Regierungen Afrikas sollen die Einführung von quecksilber-freien Alternativen unterstützen und sich für weltweite Übereinkommen einsetzen, die die Herstellung, den Verkauf und den Einsatz von Quecksilber reglementieren.

Die afrikanische Konferenz wurde von afrikanischen und internationalen Umweltgruppen und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) organisiert. Das nächste internationale Quecksilber-Treffen der UNEP ist am 12-16 November in Bangkok. Die „Johannesburg Mercury in Health Care Declaration“ sieht sehr formell aus. Am Anfang stehen die Voraussetzungen (In dem Bewusstsein, dass Quecksilber ein globaler Schadstoff ist …), dann die Beschlussformel und schließlich die Forderungen.

Johannesburg Declaration on Mercury-Free Health Care (25th October 2007)

Aware that Mercury is a bioaccumulative global toxicant and hence poses an acute threat to health care workers, patients, and ultimately a long-term persistent threat to the global environment;

Understanding that healthcare contributes to the global mercury problem through broken and discarded mercury containing medical devices;

Appreciating UNEP’s efforts to promote mercury-use reduction and that WHO has issued a policy promoting the elimination of mercury in the health care sector;

Noting that in the US and Europe mercury-based medical devices have been phased out; that the European Union is developing a mercury export ban; and that several health care systems in Asia and Latin America are phasing out mercury.

Noting further the existing successful local initiatives in the African region to phase out mercury containing devices.

Mindful of the challenge that the awareness level of decision makers, health workers and the general public, regarding the impacts of mercury on environment and human health is very low;

Worried that Africa may ultimately become a dumping ground of banned mercury containing devices; and

Comforted by the fact that affordable, effective and accurate mercury-free alternatives are available.

We, the participants in the First Southern Africa Conference on Promoting Alternatives to Mercury in the Health Care Sector, commit ourselves to

Raise awareness by providing information, education and training to decision makers, health care workers, and the community, focusing on the impacts of mercury and the need to replace it.

Advocate/lobby for appropriate regulation, legislation and enforcement of mercury–free health care (mercury use phase out) at the national, provincial and local levels.

In the short term promote/advocate for the planned and progressive replacement of mercury containing instruments and devices used by the health care sector; and for cleaning up mercury contaminated areas– starting from our work places, and moving up to the local, provincial and national levels.

Create National, Regional/Sub-Regional networks for mercury-free initiatives as well as platforms for sharing knowledge, experiences, technologies and expertise in mercury-free health care devices. Conduct monitoring and evaluation of progress on implementation.

Develop and offer courses on environmental and occupational health–with particular focus on mercury use–to practicing nurses, doctors, environmental health advocates and health care workers in general.

Advocate for the incorporation of environmental and occupational health — with particular focus to mercury use — into education curricula at all levels,

Promote mercury-free health care research and share results in order to achieve fast mercury elimination and its replacement with safer alternatives.

Promote the creation of infrastructure to adequately manage and dispose of mercury waste.

Strongly advocate for Extended Producer Responsibility for mercury-based medical devices.

Collaborate with industries that produce economically viable mercury-free health care devices.

Change purchasing patterns in health care institutions, by phasing-in mercury-free medical devices. Lobby governments to introduce tax incentives to promote mercury-free medical devices.

At Regional and Sub-Regional level, advocate and promote Government collaborative efforts to protect the region from turning into a dumping ground of mercury containing health care devices. In this aspect, sensitize the Africa/SADC Health and Environmental Ministers to take up this matter in their regular meetings as a matter of urgency.

At a global level, strongly advocate for an international legally binding instrument to regulate production, trade and use of mercury, and mercury containing products, as well as to promote the transfer of mercury-free technologies.

Urge African delegates to the forthcoming UNEP Ad-Hoc Open Ended Working Group meeting in Bangkok (12-16 November 2007) to have a common stand in favour of a legally binding instrument.


Elektroschrott in Afrika

20. September 2007

Die „Eidgenossische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt“ (EMPA) aus der Schweiz und der Computerhersteller Hewlett-Packard wollen in fünf afrikanischen Ländern Konzepte für fachgerechte Entsorgung und Recycling von Elektroschrott entwickeln. „Die Empa-WissenschaftlerInnen sollen ein an die lokalen Verhältnisse angepasstes Konzept für das Management von Elektro- und Elektronikschrott entwickeln, das dazu beiträgt, die Gesundheit der am Recycling beteiligten Personen zu schützen – und zudem neue und sichere Arbeitsplätze im Recyclingprozess schafft“ berichtet das Recycling Magazin. Momentan wird Elektroschrott in Afrika (wenn überhaupt) unorganisiert und ohne Aufsicht beziehungsweise Vorschriften recycelt. Wertvolle Materialien wie Gold und Kupfer werden zwar zurück gewonnen, aber giftige Substanzen wie Quecksilber und Blei führen bei unsachgemässer Behandlung zu gesundheitlichen Schäden und Umweltbelastungen.

Unter ewasteguide.info informiert die EMPA über ihre Aktivitäten in der Schweiz und der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern.


Die zehn schmutzigsten Orte der Welt

17. September 2007

Das Blacksmith Institute hat gemeinsam mit dem Green Cross Schweiz eine Liste der zehn schmutzigsten Orte der Welt veröffentlicht (PDF, 1MB, engl.). Dabei wurde das Ausmass und die Giftigkeit der Verschmutzung, sowie die Anzahl der gefährdeten Menschen berücksichtigt. Sieben von zehn Orten liegen in Asien, sowie jeweils einer in Europa (Tschernobyl, Ukraine), Afrika (Kabwe in Sambia) und Südamerika (La Oroya in Peru).

  • Tschernobyl ist bekanntermaßen durch den Atomunfalls 1986 radioaktiv verseucht. Einige Millionen Menschen wurden gesundheitlich oder materiell geschädigt.
  • In Kabwe, der zweitgrößten Stadt Sambias, wurde bis 1994 Blei abgebaut. Eine viertel Million Menschen sind von Blei und Cadmium geschädigt.
  • Auch in La Orya in Peru wurden und werden immer noch Schwermetalle abgebaut und verarbeitet. 35.000 Menschen und die Umwelt sind mit Blei, Kupfer, Zink und Schwefel belastet.

In Asien sind jeweils zwei der zehn schmutzigsten Orte der Welt in China, Indien und Russland, einer ist in Aserbaidschan.

  • Vor der Küste bei Sumqayıt, der größten Industriestadt in Aserbaidschan, liegen große Erdölvorkommen. Aber nicht nur die Petrochemie, vor allem die Chlorproduktion mit Quecksilber macht das Leben in Sumqayıt so gefährlich. Die Weltbank hat inzwischen ein Projekt gestartet um die Gegend um ein Chlorwerk von 1.500 Tonnen Quecksilber zu reinigen.
  • In der 3-Millionen-Stadt Linfen in China verschmutzen zahlreiche Kohlekraftwerke, metallverarbeitende Betriebe, andere Industrieanlagen und PKW Luft und Wasser.
  • Tianying ist das Zentrum der Bleiproduktion in China. Mangelhafte Technik und illegale Methoden verschmutzen die Umwelt und gefährden 140.000 Menschen.
  • In Sukinda in Indien sind 2,6 Millionen Menschen von den Folgen des Chrom-Abbaus und der Chrom-Verarbeitung bedroht.
  • In Vapi in Indien sind es wiederum Chemiewerke, die die Umwelt verschmutzen. Unter anderem setzen Chlorwerke große Mengen Quecksilber frei. Der Quecksilbergehalt im Grundwasser liegt 100 Mal über dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation. Die 70.000 Bewohner haben dennoch keine Wahl als dieses Wasser ungereinigt zu trinken. Sie leiden unter Krebs, Hautkrankheiten, Früh- oder Totgeburte oder Missbildungen.
  • In Dserschinsk wurden zu Sowjetzeiten Chemiewaffen gebaut. Noch immer ist es ein bedeutender russischer Chemiestandort. Im Grundwasser sind erhebliche Mengen Arsen, Quecksilber, Blei und Dioxine. Die Lebenserwartung von 300.000 Menschen liegt bei nur 40-50 Jahren.
  • In Norilsk in Russland sind 134.000 Menschen vom Nickel-Abbau betroffen, der noch immer andauert.

Eine Karte mit den Orten findet sich bei Google Maps. Die erweiterte Liste enthält 30 Orte, wiederum zumeist in Asien. Vier dieser Orte sind vor allem mit Quecksilber belastet:

  • Der Matanza-Riauchuelo ist der dreckigste Fluss in Argentinien. Mehr als 3500 Industrieanlagen leiten organische Abfälle, Blei, Quecksilber, Chrom und anderes Gift in ihn. 4,5 Millionen Menschen sind dadurch gefährdet.
  • Wanshan gilt als die chinesische „Quecksilberhauptstadt“. 13 große Minen verschmutzten bis 2001 Luft, Wasser und Böden. Die Menschen leiden unter einem generell schwachem Immunsystem was sich an hohen Krankheitsraten zeigt: Krebs Tuberkulose, Malaria, Hautkrankheiten, Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust bei 100.000 Menschen sind die Folge.
  • In Huancavelica (Peru) wurde 150 Jahre lang Quecksilber abgebaut. Die Lebenserwartung liegt bei nur 56 Jahren – in der Nachbarstadt sind es 78.
  • In Bratsk (Russland) hat seit den 70er Jahren ein Chlorwerk jeden Monat 2,5 Tonnen Quecksilber in den Angara-Fluss eingeleitet. 2,8 Millionen Menschen sind betroffen. Die Lebenserwartung liegt bei 44 Jahren.

Weiß durch Gift – Quecksilber in Kosmetik

1. August 2007

Im Norden bräunt man sich im Solarium oder am Strand und riskiert durch die UV-Strahlung einen Hautkrebs und frühe Falten. Im Süden cremt man sich mit Quecksilber ein, um blass zu werden. Radio Vatikan berichtet über quecksilberhaltige Kosmetik, die die Haut aufhellt. Ich kenne es nur aus Asien, weiß aber nicht, ob es dort auch Quecksilber enthält. Wahrscheinlich schon. Das Ergebnis hat meist einen Grünstich und da viele Leute nur das Gesicht eincremen, bleiben Hals und Dekolleté dunkler, was sehr seltsam aussieht.

Giftige Kosmetika, aus Europa importiert – und als Wundermittel angepriesen, um die Haut weiß zu färben. So was gibt es in der Demokratischen Republik Kongo. Die italienische Ärztin Chiara Castellani, die dort seit anderthalb Jahrzehnten arbeitet, kämpft mit einer Kampagne namens „Black is beautiful” gegen den Giftmüll für auf die Haut.

„Europäische Fabrikanten lenken Quecksilber-Seife, die in Europa verboten ist, nach Afrika um, das immer noch als der Mülleimer der Welt angesehen wird. Jede Seife besteht aus zwei oder drei Prozent Quecksilber – und wie giftig Quecksilber ist, hat sich schon vor etwa zwanzig Jahren in Japan gezeigt, als es wegen chronischer Quecksilber-Vergiftungen während Schwangerschaften zu einer Epidemie von neurologischen Schäden und Missbildungen kam. Und hier habe ich auf einmal mit schwangeren Frauen zu tun, die Quecksilber-Seife benutzen!

Richtiggehend kriminell ist es, dass man für ein in Europa verbotenes Produkt mehr oder weniger verhüllt Werbung mit dem Eindruck treibt, dass es die Haut aufhellt. Da will jemand noch mal mit Marketing-Methoden die angebliche Überlegenheit der weißen Rasse aus der Schublade holen! Hier im Kongo fallen auch junge Leute, die studiert haben, auf diese Propaganda herein. In Kinshasa sieht man überall große Werbeplakate, darauf eine wunderschöne Frau mit heller Haut – das ist Propaganda, von der wir glaubten, die gehöre einer Vergangenheit aus Rassismus und Kolonialismus an.” (rv)