Barometer ohne Quecksilber

„Ein Barometer ist ein Messgerät zur Bestimmung des Luftdrucks“, definiert das Lexikon. Es gibt sie mit oder ohne Quecksilber. In zwei Jahren aber dürfen quecksilberhaltige Barometer in der EU nicht mehr „in Verkehr gebracht“ werden. Der Besitz oder sogar die Reparatur bleibt natürlich erlaubt. Auch Antiquitäten dürfen weiterverkauft werden.

Quecksilber-Barometer werden oder wurden zum einen in professionellen Bereichen eingesetz, bei denen sehr hohe Genauigkeit gefordert ist. Der vermutlich größere Teil sind aber technische Kunstwerke, die von Museen oder Sammlern gekauft werden. Hier geht es weniger um Genauigkeit, als um Kunst und historische Autenzität. Nun zeichnet sich Kunst nicht unbedingt durch Reproduzierbarkeit aus. Je weniger Kopien es von einem Kunstwerk gibt, desto wertvoller ist das einzelne Exemplar.

Ich bin auf keinen Fall der Meinung, dass Umweltschutz „weh tun“ muss. Manchmal lässt sich das nur nicht vermeiden. Den Schutz von Umwelt und Gesundheit vor Quecksilber ist für mich und die Mehrheit der EU-Parlamentarier wichtiger als die Reproduktion alter Kunstwerke. Je weniger Quecksilber verarbeitet wird, desto besser. Ich gönne jedem Sammler und Museumsleiter die Freude an der alten Technik, aber es sollen keine neuen Quecksilber-Messinstrumente gefertigt werden. Wer will, kann seine Sammlung dennoch weiterhin mit Neubauten alter Messinstrumente bereichern. Ich habe mich mal schlau gemacht und einige Barometer gefunden, die ohne Quecksilber auskommen (Bilder von Wikimedia).

Ein solches Goethe-Barometer ist mit gefärbtem Wasser gefüllt. TomLom hat eine schöne Sammlung davon.

Goethe-Barometer

Ein Dosenbarometer kommt ganz ohne Flüssigkeit aus.

Dosenbarometer

Ein Sturmglas enthält Campher, der bei Wetteränderungen kristalisiert (sieht sehr interessant aus).

Eine beachtliche Sammlung von allen möglichen Instrumenten (auch mit Quecksilber) gibt es im virtuellen Museum der Freunde alter Wetterinstrumente.

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